Factorial Energy, ein in Massachusetts ansässiges Unternehmen, das Pionierarbeit bei fortschrittlichen Festkörperbatterien leistet, gab am Donnerstag seine Pläne bekannt, durch eine Fusion mit Cartesian Growth Corporation III, einer Zweckgesellschaft (Special Purpose Acquisition Company, SPAC), an die Börse zu gehen. Der Deal bewertet Factorial mit 1,1 Milliarden US-Dollar und wird dem Unternehmen zunächst Kapital in Höhe von **100 Millionen US-Dollar verschaffen. Es wird erwartet, dass die Aktien etwa Mitte 2026 mit dem Handel beginnen.
Festkörpertechnologie: Ein potenzieller Durchbruch
Factorial entwickelt Festkörperbatterien als Alternative zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien, die derzeit in Elektrofahrzeugen (EVs) verwendet werden. Diese Batterien bieten mehrere entscheidende Vorteile:
- Höhere Energiedichte: Speicherung von mehr Energie für größere Reichweiten.
- Reduziertes Gewicht: Macht Elektrofahrzeuge effizienter und verbessert die Leistung.
- Erhöhte Sicherheit: Eliminierung des brennbaren flüssigen Elektrolyten, der in herkömmlichen Batterien vorhanden ist.
- Schnelleres Laden: Reduziert die Zeit, die zum Aufladen des Akkus benötigt wird.
Diese Verbesserungen könnten große Hindernisse für die Einführung von Elektrofahrzeugen beseitigen, wie z. B. Reichweitenangst und lange Ladezeiten.
Frühe Partnerschaften und Tests
Factorial hat bereits Partnerschaften mit großen Automobilherstellern geschlossen, darunter Mercedes-Benz, Stellantis (Jeep, Dodge, Ram, Fiat, Peugeot), Hyundai und Kia.
- Mercedes-Benz hat Anfang des Jahres erfolgreich eine Factorial-Batterie in einem Serienfahrzeug getestet und mit einer einzigen Ladung eine Reichweite von fast 750 Meilen erreicht.
– Nächstes Jahr plant Stellantis, Factorial-Batterien in seine Testfahrzeuge zu integrieren.
– Die Einführung wird zunächst in Hochleistungs- und Luxusmodellen wie dem Dodge Charger Daytona erwartet, bevor die Ausweitung auf Mainstream-Fahrzeuge erfolgt.
SPAC-Route: Risiken und Chancen
Das Unternehmen entschied sich für den Börsengang über eine SPAC-Fusion anstelle eines traditionellen Börsengangs (IPO). SPACs bieten einen schnelleren und weniger kontrollierten Weg an die Börse, sind jedoch nach den jüngsten, aufsehenerregenden Misserfolgen auf zunehmende Skepsis gestoßen.
Zwei Konkurrenten, QuantumScape und Solid Power, gingen über SPACs an die Börse, werden aber aufgrund der Herausforderungen bei der Ausweitung der Produktion von Festkörperbatterien nun deutlich unter ihren Spitzenbewertungen gehandelt.
Die breitere EV-Landschaft
Trotz eines jüngsten Rückgangs der Elektrofahrzeugverkäufe und der Verlagerung der Investitionen einiger Autohersteller in Richtung Hybrid- und Benzinmodelle bleibt Factorial-CEO Siyu Huang optimistisch. Sie argumentiert, dass die aktuelle Batterietechnologie eine breitere Einführung von Elektrofahrzeugen behindert.
„Die vorhandene Batterie ist nicht groß genug und sie ist nicht leicht genug, sie ist nicht effizient genug … Es muss eine nächste Generation geben, um die Probleme anzugehen, mit denen unsere US-Verbraucher konfrontiert sind.“
Blick nach vorne
Der Erfolg von Factorial hängt von der Überwindung der Herstellungshürden ab, mit denen andere Entwickler von Festkörperbatterien zu kämpfen hatten. Wenn das Unternehmen seine Versprechen einhalten kann, könnte es eine entscheidende Rolle bei der Beschleunigung des Übergangs zu Elektrofahrzeugen spielen. Der Deal mit Cantor Fitzgerald & Co. dürfte diesen Übergang rationalisieren.
Die kommenden Jahre werden für Factorial Energy von entscheidender Bedeutung sein, da das Unternehmen mit der Massenproduktion, dem Wettbewerb und den sich entwickelnden Anforderungen der Automobilindustrie zurechtkommt.






























